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Kurzkrimi: Kurzurlaub (1)

Das Flugzeug beschleunigte und seine Nase hob sich langsam in den wolkenverhangenen Himmel. Das Rumpeln hatte aufgehört, als sich die Räder vom Boden lösten. Sie glitten durch die Wolken und als sie die Reisehöhe erreicht hatten, sahen sie nur blauen Himmel und Sonne.

"Aah, endlich Sonne. Ich bin den Regen wirklich satt", sagte Peter Kaltenborn zu seiner Reisebegleitung, einer jungen und attraktiven Frau.
"Ja, endlich Urlaub, wenn auch nur kurz. Schade, dass du dich nicht länger frei machen konntest", antwortete sie.
"Das kommt noch, Beate, glaube mir, das kommt noch. Bald sogar."
Peter Kaltenborn lehnte seinen Sessel zurück und blickte lächelnd aus dem Fenster. Er hatte alles gut vorbereitet.
"Heißt das, du willst dich endlich von deiner Frau scheiden lassen?", fragte Beate Senger erstaunt, "Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt."
"Ja, ich werde mich von ihr scheiden lassen. Ich habe es dir versprochen, und was ich verspreche, das halte ich auch."

Er schloss die Augen. Vier Tage mit Beate am Strand, das war genau das, was er jetzt brauchte. In drei Stunden würden sie landen, und dann nur noch Sonne und Liebe. Beate war so sanft, so verspielt, und vor allem war sie jung. Sehr jung sogar. Genau das Richtige für einen Mann in den besten Jahren. Das Problem war nur seine Frau. Sie war eifersüchtig. In letzter Zeit hatte sie sogar begonnen, hinter ihm her zu schnüffeln. Es war immer schwieriger geworden, sich mit Beate zu treffen, und wenn es ihm doch gelang, dann nur für ein paar Stunden in einem Hotel. Aber an Scheidung war nicht zu denken, schließlich hatten sie einen Ehevertrag. Seine Frau besaß das Geld, viel Geld, und er hatte nur eine Stellung als Abteilungsleiter. Er verdiente zwar nicht schlecht, aber das teure Auto und die exklusive Wohnung, das finanzierte seine Frau. Ohne das Geld wäre er für Frauen wie Beate wohl kaum besonders attraktiv. Also musste es ohne Scheidung gehen. Aber zum Glück gab es Leute, die schmutzige Arbeit für ein paar Euro erledigten. Ein Einbruch in einer teuren Wohnung, eine Frau, die dort abends allein war, ein Einbrecher, der die Nerven verlor und tötete, das war doch nichts Besonderes in einer Großstadt. Und er selbst war weit fort, auf einem Kurztrip in der Sonne. Er brauchte nur noch zu erben. Peter Kaltenborn grinste, als er an seine herrliche Zukunft dachte.

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