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Kurzkrimi: Bauernkrieg (2)

"Wir werden unsere Arbeit so machen, wie wir es gewohnt sind. Seien Sie gewiss, dass wir alle Spuren verfolgen werden. Alle! Jetzt gehen Sie besser ins Haus und beruhigen sich. Ich werde mich hier ein wenig umsehen und Sie, Dellinger gehen zu dem Bauernhof. Sehen Sie sich um und befragen Sie die Leute."
Dellinger machte sich auf den Weg zum Hof und der junge Herbig verschwand im Haus, wobei er ständig murmelte: "Sehen Sie sich den Kerl an, dann wissen Sie, wer es war."
Brammer hatte endlich die Ruhe, die er brauchte, um gründlich zu arbeiten und nachzudenken, und er war sehr gründlich! Der Leichnam lag etwa zwei Meter von der Terrasse entfernt, als er gefunden wurde. Der Kommissar bemerkte, dass die Wiese etwas feucht war, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hatte. Sie war nur an einer Stelle feucht, in dem Bereich zwischen Leichnam und Terrasse. Merkwürdig. Brammer nahm nun die Terrasse genauer in Augenschein. Ein paar Blutspritzer waren zu sehen, winzig klein. So weit von der Leiche entfernt? Merkwürdig.
Am gegenüberliegenden Ende des Gartens befand sich ein riesiger Sandhaufen, gute zwanzig Meter von der Leiche entfernt.
"Herr Herbig," Brammer rief in Richtung Haus, "wozu ist denn der Sandhaufen gut?"
Nach einigem Zögern erschien Thomas Herbig in der Terrassentür und antwortete: "Vater wollte einen Swimmingpool bauen. Für Gäste. Im Sommer ist es hier immer sehr warm."
Brammer stieg die Stufen zur Terrasse hoch und musterte den Sohn des Toten von Kopf bis Fuß.
"Schöne Schuhe haben Sie da."

Herbig war verwirrt und riss die Augen auf.
"Danke, sind italienische", stotterte er.
Draußen vor der Tür hörte man einen Wagen ankommen. Brammer ließ den jungen Herbig auf der Terrasse stehen und schritt zur Vordertür. Dellinger stieg gerade aus dem Wagen, sein Gesicht leuchtete vor jugendlicher Begeisterung.
"Ich hab ihn!" schrie er.
"Wen haben Sie?"
"Herbigs Mörder. Es war der Sohn des Bauern. Tatsächlich ein Riese."
Im Fond des Wagens saß ein offenbar sehr großer Mensch, die Hände mit Handschellen gefesselt. Gefährlich sah er allerdings nicht aus, eher wie ein riesiges Baby.
"Und wie kommen Sie darauf, dass er es war?"
Brammers Augen blitzten amüsiert. Das war kein gutes Zeichen, fand Dellinger. Er setzte seinen Bericht mit deutlich gedämpftem Enthusiasmus fort.
"Als ich ihn sah, hatte ich ihn schon in Verdacht. Die Gerichtsmedizinerin meinte ja, es müsse ein sehr großer Mensch gewesen sein. Und er hat kein Alibi. Er war angeblich auf dem Feld, aber niemand hat ihn gesehen. Ich fragte ihn, wo die Axt sei, es gab dort einen Platz zum Holzhacken, ein Bock und Scheite und so, aber keine Axt. Nirgends eine Axt! Er wusste auch nicht, wo sie geblieben sein könne. Und ein Motiv hat er auch!"

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